Presseschau November 2023

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Dank Sensor und Algorithmus den Blutzucker im Griff
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Proteine sind für Gesundheit, Fitness und Immunsystem überlebenswichtig
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Infekte: Was ist bei Diabetes zu beachten?
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Typ-1-Diabetes: Hat das Spritzen ein Ende?
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Können normalgewichtige Personen Diabetes Typ 2 bekommen?
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Film des DDB zur Diabetischen Ketoazidose:

Ketoazidose

Grippeimpfung: Gut geschützt durch die Influenza-Saison

Aktuell lassen sich wieder viele Menschen gegen Grippeviren impfen. Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat mit Blick auf die saisonale Influenza jüngst zu der Schutzmaßnahme aufgerufen. Aber für wen wird die Impfung eigentlich empfohlen? Kann man sich gleichzeitig gegen Grippe und Covid-19 impfen lassen? Und gegen welche Krankheiten sollte man sich noch mit einer Impfung schützen? Dazu informiert die Stiftung Gesundheitswissen.

Die Grippeschutzimpfung kann zwar nicht jede Erkrankung verhindern. Sie schützt aber in sehr vielen Fällen und kann bei einer Infektion dazu beitragen, dass es zu weniger schweren Krankheitsverläufen oder weniger schweren Komplikationen kommt. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die jährliche Auffrischung des Grippeschutzes daher bestimmten Personengruppen. Dazu gehören u. a. Menschen über 60 Jahren, Erwachsene und Kinder ab sechs Monaten mit speziellen Vorerkrankungen sowie Schwangere. Eine Impfung gegen Grippe sollte zwischen Oktober und Mitte Dezember erfolgen. Als Schutz für die gesamte Grippesaison reicht eine einmalige Impfung. Die Grippeimpfung kann entweder mit einem Totimpfstoff oder einem Lebendimpfstoff erfolgen. Der Impfstoff selbst wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen.

Kann man sich gleichzeitig gegen Grippe und Covid-19 impfen lassen?

Nach der Grundimmunisierung wird die Auffrischung der Corona-Schutzimpfung von der STIKO ebenfalls einmal jährlich, im Herbst – nach einem Abstand von mindestens 12 Monaten – für bestimmte Personengruppen empfohlen. Dazu gehören Menschen über 60 Jahren und Personen mit Vorerkrankungen oder Immunschwäche. Es ist möglich, sich gleichzeitig gegen Grippe und Covid-19 impfen zu lassen, wenn Totimpfstoffe eingesetzt werden. Da diese Impfstoffe jedoch einzeln verabreicht werden, sollte für jede Impfung eine eigene Impfstelle gewählt werden – für die eine etwa der linke, für die andere der rechte Oberarm.
Es gibt auch andere Krankheiten, bei denen es möglich ist, sich gleichzeitig gegen die unterschiedlichen Erreger impfen zu lassen. Sogenannte Kombinationsimpfungen beispielsweise beinhalten Impfstoffe gegen verschiedene Krankheiten. Dazu gehört etwa die Dreifachimpfung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten.

Welche (Standard-)Impfungen werden noch von der STIKO empfohlen?

Die empfohlenen Standardimpfungen stehen im aktuellen Impfkalender der STIKO. Der Kalender führt die Zeitpunkte und Zeitabstände für die Impfungen auf und wird jährlich vom Gremium auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse erarbeitet und veröffentlicht. Aktuell werden 17 Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene empfohlen. Dazu gehören die Schutzimpfungen u. a. gegen Masern, Kinderlähmung, Keuchhusten, Rotaviren, Rötelviren, Wundstarrkrampf und Windpocken. Die meisten der nötigen Standardimpfungen werden bereits in den ersten 15 Lebensmonaten verabreicht. Damit der Impfschutz aufrechterhalten wird, folgen vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter Auffrischungen. Hier empfiehlt sich der regelmäßige Blick in den Impfpass.

Wie unterscheiden sich Standardimpfungen von Indikationsimpfungen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt in Deutschland, welche Impfungen für den Menschen als Einzelperson sowie für die gesamte Bevölkerung nützlich sein können. Die Impfempfehlungen der STIKO werden in unterschiedliche Kategorien unterteilt: 1. Standardimpfungen, 2. Indikationsimpfungen, 3. Berufliche Impfungen und 4. Reiseimpfungen. Als Standardimpfungen gelten jene, die nach Ansicht der STIKO in der Regel jedes Kind und jeder Erwachsene erhalten sollte. Indikationsimpfungen werden meist Personen empfohlen, die ein erhöhtes Ansteckungsrisiko für eine Krankheit haben oder Risikopatienten sind und daher ein schwerer Verlauf bei einer Krankheit zu befürchten ist. Die Impfung gegen Gürtelrose wird z. B. allen Menschen über 60 Jahren als Standardimpfung empfohlen. Eine Indikation für die Impfung kann jedoch bereits ab 50 Jahren gegeben sein, wenn eine Grunderkrankung, z. B. eine angeborene oder erworbenen Immunschwäche, vorliegt. Empfehlungen für berufliche Impfungen richten sich an Menschen, die jobbedingt ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben. Tierärzten, Jägern, Forstpersonal und anderen Personen mit Umgang mit Tieren in Gebieten mit neu aufgetretener Wildtiertollwut wird beispielsweise empfohlen, sich gegen Tollwut impfen zu lassen. Und Reiseimpfungen werden bei Reisen in bestimmte Regionen empfohlen.

Wo kann ich mich impfen lassen?

Seit März 2020 ist es allen Ärzten erlaubt, jede Impfung durchzuführen. Es ist also möglich, sich von einem Hausarzt oder Facharzt impfen zu lassen. Einige Impfungen dürfen auch Apotheker mit entsprechender Schulung durchführen. Dazu gehören etwa die Grippeschutzimpfung für Erwachsene oder die Impfung gegen Covid-19 bei Personen über 12 Jahren. Ist eine Impfung aus beruflichen Gründen nötig, liegt die Zuständigkeit in der Regel beim Betriebsarzt. Auch viele Gesundheitsämter bieten Impftermine bei ihren Amtsärzten an.

Wer trägt die Kosten für eine Impfung?

Die gesetzlichen und privaten Krankenkassen tragen die Kosten für die von der STIKO empfohlenen Standardimpfungen sowie Indikationsimpfungen für die entsprechende Risikogruppe. Reiseimpfungen sowie nicht von der STIKO empfohlene Impfungen müssen in der Regel selbst gezahlt werden. Notwendige Impfungen für den Beruf trägt in der Regel der Arbeitgeber.

Mehr Informationen zu Schutzimpfungen für die Reise und den Beruf sowie Empfehlungen für Schwangere finden Sie hier:

https://stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/welche-impfungen-brauche-ich

Standardimpfungen – Welche Impfungen empfiehlt die STIKO?

Standardimpfungen, die die STIKO für Kinder und Erwachsene empfiehlt, sind im jeweils aktuellen Impfkalender aufgeführt. Meist werden die Impfungen mit Abkürzungen bezeichnet, die hier in Klammern angegeben sind. Die aktuellen Standardimpfungen in alphabetischer Reihenfolge sind:

Covid-19-Impfung gegen das SARS-CoV-2-Virus

Schützt vor Covid-19, eine Infektionskrankheit, bei der es bei einem schweren Verlauf zu Atemnot und Lungenentzündung kommen kann.

Diphterie-Impfung (D oder d) gegen Corynebakterien

Schützt vor Krupp, einer Erkrankung, die mit Halsentzündungen beginnt und im Verlauf Herz und Nerven schädigen kann.

Grippe-Impfung gegen das Influenzavirus

Schützt vor Grippe, die mit hohem Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen einhergeht und meist in der kalten Jahreszeit auftritt.

Impfung gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib)

Schützt u. a. vor Hirnhautentzündungen bei Säuglingen und Kleinkindern.

Hepatitis B-Impfung (HB) gegen das Hepatitis B-Virus

Schützt vor Hepatitis B, einer Leberentzündung.

Herpes Zoster-Impfung gegen Varizella-Zoster-Viren

Schützt vor Gürtelrose, die sich durch einen schmerzhaften Ausschlag, meist am Oberkörper, zeigt.

Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV)

Schützt vor einem häufig sexuell übertragenen Virus, das zu Warzen, aber auch schwerwiegenden Veränderungen wie Gebärmutterhalskrebs führen kann.

Masern-Impfung gegen das Masernvirus

Schützt vor einer Infektion mit grippeartigen Symptomen, Fieber und Hautausschlag, die zu schweren Folgeschäden führen kann.
Meningokokken C-Impfung gegen Neisseria meningitidis (Meningokokken)
Schützt vor Hirnhautentzündung und Blutvergiftung, vor allem bei Kindern, Jugendlichen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Mumps-Impfung gegen das Mumpsvirus

Schütz vor Entzündungen der Ohrspeicheldrüse, bei männlichen Jugendlichen und Erwachsenen auch der Hoden. Die Erkrankung kann unfruchtbar machen.

Pertussis-Impfung (aP oder ap) gegen Bordella pertussis-Bakterien

Schützt vor Keuchhusten oder Stickhusten, einer langwierige Erkrankung mit starken Hustenanfällen.

Pneumokokken-Impfung gegen Pneumokokken (Bakterien)

Schützt vor Ohr- und Lungenentzündungen, vor allem bei Kleinkindern, älteren Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Poliomyelitis-Impfung (IPV) gegen Poliovirus

Schützt vor Kinderlähmung, einer Krankheit, bei der es zu lebensbedrohlichen Lähmungen kommen kann.

Rotaviren-Impfung (RV) gegen Rotaviren

Schützt vor schweren Brechdurchfälle bei Säuglingen und Kleinkindern.

Röteln-Impfung gegen das Rötelvirus

Schützt vor leichten erkältungsähnlichen Beschwerden mit Hautausschlag. Während einer Schwangerschaft können Rötelviren in den ersten Monaten dem ungeborenen Kind schaden.

Tetanus-Impfung (T) gegen Clostridium tetani-Bakterien

Schützt vor Wundstarrkrampf, einer Erkrankung, die zu starken bis tödlichen Muskelkrämpfen führen kann.

Varizellen-Impfung (V) gegen das Varizella-Zoster-Virus

Schützt vor Windpocken, ein Hautausschlag, der für Neugeborene tödlich verlaufen kann.

Quelle: Stiftung Gesundheitswissen

Bessere psychologische Versorgung von Menschen mit Diabetes – DDG bietet neues Zertifikat für Diabetes-Einrichtungen an

In nationalen und internationalen Leitlinien sowie Disease Management Programmen (DMP) wird sowohl die somatische als auch die psychologische Betreuung von Menschen mit Diabetes gleichermaßen gefordert. Doch die Versorgungsrealität zeigt: Die psychologische Therapie ist weiterhin unterfinanziert und wird meist nur als optionales „Add-on“ verstanden. Um die Unterstützung von Menschen mit Diabetes mit psychischen Problemen zu verbessern, hat die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) das neue Zertifizierungsmodul „Diabetes und Psyche“ eingeführt. Das Modul richtet sich an ambulante und stationäre Diabeteseinrichtungen, die eine besondere Expertise in der Behandlung von diabetes-assoziierten psychischen Problemen oder diabetes-bezogenen Belastungen nachweisen können. Das Angebot soll die Transparenz für Patientinnen und Patienten sowie Zuweiser erhöhen und die Qualität der Diabetestherapie in allen Sektoren steigern.

Chronische Erkrankungen wie ein Diabetes mellitus sind häufig mit hohen psychischen Belastungen verbunden. So weist etwa jeder dritte Mensch mit Diabetes erhöhte diabetes-bezogene Belastungen und jeder Achte eine komorbide Depression auf. Aber auch Angst- und Essstörungen sowie Abhängigkeitserkrankungen und Motivationsprobleme sind bei Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 weit verbreitet. „Werden diese nicht frühzeitig fachgerecht identifiziert und behandelt, kann es zu einer Chronifizierung und schlimmstenfalls lange andauernder Arbeitsunfähigkeit führen. Das hat neben dem persönlichen Leid auch hohe Kosten für das Gesundheitssystem zur Folge“, führt Prof. Dr. Bernhard Kulzer, Mitglied des Ausschusses Qualitätssicherung, Schulung und Weiterbildung (QSW) der DDG und Vorsitzender der AG Diabetes und Psychologie aus.

Frühzeitige Unterstützung, Intervention und Beratung können Menschen mit Diabetes bei der Bewältigung ihrer Erkrankung helfen. Um die Versorgungsrealität zu verbessern hat der Ausschuss Qualitätssicherung, Schulung und Weiterbildung (QSW) der DDG in Zusammenarbeit mit der DDG Arbeitsgemeinschaft „Diabetes und Psychologie“ das neue Zertifizierungsmodul „Diabetes und Psyche“ initiiert. „Das Zertifikat soll sowohl Menschen mit Diabetes als auch Behandlern transparent machen, welche Einrichtungen eine besondere Expertise in der psychologischen Behandlung bei Diabetes aufweisen, sodass sie sich gezielt an sie wenden können“, führt Kulzer aus.

Das Zertifikat können ambulante sowie stationäre Behandlungseinrichtungen im Rahmen der Anerkennungsverfahren „Diabetes Exzellenzzentrum DDG“ und „Diabeteszentrum DDG“ optional erwerben. Voraussetzung für den Erwerb ist, dass in der jeweiligen Einrichtung nachgewiesenermaßen ausreichend Hintergrundwissen über die besonderen Herausforderungen und Probleme von Menschen mit Diabetes vorliegen.

Die Einrichtungen müssen dabei eine definierte Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität bei der Therapie von Menschen mit diabetes-bezogenen psychischen Belastungen, nachweisen. Zertifizierte Einrichtungen müssen ihre Ergebnisqualität nach einem Zeitraum von 6 Monaten offenlegen. Durch gezielte Hospitationen und Kooperationen soll eine verstärkte Vernetzung der zertifizierten Einrichtungen erfolgen, was die Qualität der Einrichtungen verbessern soll.

„Diese Maßnahme ist ein wichtiger Schritt, die bisher noch suboptimale psychologische Betreuung von Menschen mit Diabetes zu verbessern“, erklärt DDG Expertin Professor Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Karin Lange, ehemalige Leiterin der Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. „Das Zusatzmodul soll außerdem zeigen, dass psychologische Versorgungsangebote nicht nur ein `Nice to have´ bei psychiatrischen Diagnosen sind, sondern – wie in Leitlinien und DMP gefordert – ein integraler Bestandteil der Diabetesbehandlung in allen Sektoren sein sollten.“

Mehr Informationen zum neuen Modul „Diabetes und Psyche“ finden Sie hier:

www.diabetes-psychologie.de/downloads/20230516_Richtlinie_Zertifiz.pdf

Quelle: DDG


 

Verdauungsfördernd, appetitregulierend, entzündungshemmend:
Die Kraft der Bitterstoffe in der Ernährung bei Diabetes Typ 1 und Typ 2

Manche Menschen lieben sie, andere meiden sie und schütteln sich angewidert beim Verzehr: Gemüse, Obst sowie Kräuter und Gewürze mit Bitterstoffen spalten die Gemüter. Dabei können natürliche Pflanzenstoffe mit bitterem Geschmack für Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 vorteilhaft in der Ernährung sein. Unter anderem regen sie die Verdauung an, bremsen den Appetit und das Verlangen auf Süßes, unterstützen die Leberfunktion und hemmen Entzündungen. Darauf macht die gemeinnützige Gesundheitsorganisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe aufmerksam und gibt kostenfrei Rezeptideen dazu.

Bitter = gesund?!

Viele Tiere meiden instinktiv bitter schmeckende Pflanzen und auch Menschen mögen sie zumindest im Kindesalter häufig noch gar nicht: Gerichte mit Gemüsesorten wie Spargel oder Rosenkohl sowie Salate mit Rucola, Radicchio oder Chicorèe können für schlechte Laune am Tisch sorgen. Die instinktive Abwehr ist ein Schutzmechanismus und liegt daran, dass „bitter“ zunächst als „giftig“ wahrgenommen wird: Mit ihren Bitterstoffen schützt sich die Pflanze vor Fressfeinden. Darüber hinaus haben Kinder einen deutlich höheren Geschmackssinn als Erwachsene: Im Kleinkindalter verfügen Menschen über etwa 10.000 Geschmacksknospen auf der Zunge. Im Laufe des Lebens reagieren diese unempfindlicher und ihre Anzahl sinkt.

Mut zum Bitterstoff – Gewöhnung macht den Geschmack attraktiver

Wer häufiger Nahrungsmittel mit Bitterstoffen verzehrt, gewöhnt sich an den herben Geschmack. Daher zählen unter anderem Kaffee und Bitterschokolade zu beliebten Genussmitteln. „Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 empfehlen wir eine pflanzenbasierte und insbesondere gemüsereiche Ernährung“, sagt Dr. Dipl. oec. troph. Astrid Tombek, Diabetesberaterin DDG. Sie leitet den Bereich Diabetes- und Ernährungsberatung am Diabetes Zentrum Mergentheim in Bad Mergentheim. Viele Gemüse-, Salat- und Kräutersorten liefern nicht nur wertvolle Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe, sondern auch vorteilhafte Bitterstoffe: „Sie fördern die Verdauung, verbessern die Produktion von Magensäure und Gallenflüssigkeit. Das erleichtert die Fettverdauung“, erklärt die Ökotrophologin. Gleichzeitig verringern sie das Hungergefühl beziehungsweise die Lust auf Süßes. „Das ist für Menschen mit Diabetes und Übergewicht vorteilhaft.“ Zudem hemmen sie Entzündungen und es gibt Hinweise darauf, dass Bitterstoffe möglicherweise auch auf den Blutzuckerspiegel wirken: Pflanzenstoffe aus der Bittergurke, einer in tropischen Ländern vorkommende Gemüsesorte, könnten möglicherweise bei Menschen mit Prädiabetes den Glukosespiegel senken, wie eine Studie ergab, an denen Ernährungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Universität Gießen beteiligt waren.

Aus dem Kochtopf statt aus Kapseln

Die Extrakte einiger Pflanzen, die Bitterstoffe enthalten, sind auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Dazu zählen zum Beispiel Kapseln mit Artischocken-Extrakt. diabetesDE-Expertin Astrid Tombek betont: „Wir empfehlen, die Bitterstoffe direkt aus möglichst frisch zubereiteten Gemüsegerichten und Salaten anstatt aus Kapseln, Tabletten oder Tropfen aufzunehmen. Das ist preislich günstiger, schmackhafter und aufgrund der weiteren enthaltenen gesunden Bestandteile besser.“ Außerdem könne es bei Nahrungsergänzungsmitteln zu Überdosierungen kommen, was beim Essen allein schon geschmacklich ausgeschlossen sei.

Im Herbst haben viele bittere Pflanzensorten Saison

Dazu zählen Kohlsorten wie Brokkoli, Rosenkohl oder Wirsing; auch Artischocken und Auberginen sind derzeit frisch erhältlich. Das gilt ebenso für Salatsorten wie Chicorée, Radicchio und Rucola oder Zitrusfrüchte wie die Grapefruit. Letztere kann allerdings die Wirkung von Medikamenten abschwächen oder umgekehrt sogar verstärken. „Wer zum Beispiel Cholesterinsenker oder Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen einnehmen muss, sollte mit seinem ärztlichen Behandlungsteam abklären, ob und welche Nahrungsmittel gegebenenfalls nicht auf dem Speiseplan stehen dürfen“, rät Astrid Tombek.

Generelle Vorsicht für alle Menschen gilt vor bitter schmeckenden Zucchini, Gurken oder Kürbissen – hier sorgen unerwünschte giftige „Cucurbitacine“ genannte Pflanzenstoffe für den bitteren Geschmack.

Quelle: diabetesDE

Weitere Informationen zu bitteren Lebensmitteln:

www.zirkulin.de/ratgeber/bittere-lebensmittel

www.kochenohne.de/bittere-lebensmittel/

bitterliebe.com/pages/lebensmittel-mit-bitterstoffen

mehr-genuss.de/ratgeber/rezepte-mit-bitterstoffen/


 

Presseschau Oktober 2023

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Film des DDB zur Diabetischen Ketoazidose:

Ketoazidose


Online-Kampagne #InklusionStattAusgrenzung – Wissenschaftliche Allianz fordert den flächendeckenden Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften

Immer mehr Kinder und Jugendliche leben mit psychischen und chronischen Erkrankungen. Sie benötigen häufig pflegerische oder medizinische Betreuung – auch in der Schule. Diese Unterstützungsleistung könnte von Schulgesundheitsfachkräften übernommen werden. Sie entlasten das Lehrpersonal, Eltern und Kinder, verbessern die Inklusion von chronisch erkrankten oder Kindern mit Behinderung und erhöhen die Gesundheitskompetenz an Schulen. Doch medizinisch geschultes Fachpersonal wird im aktuellen Schulsystem nicht finanziert. Um mehr öffentliche Aufmerksamkeit auf den Bedarf von Schulgesundheitsfachkräften zu lenken, starten verschiedene Organisationen rund um den Weltkindertag am 20. September die Online-Kampagne #InklusionStattAusgrenzung. Sie wird organisiert von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) gemeinsam mit ihrer AG Pädiatrische Diabetologie (AGPD), diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin e.V. (DGSPJ), ACHSE e. V., Diabetes-Kids.de, dem Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e. V. (BeKD) und der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ).

15 Prozent der Kinder leben mit chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankungen wie Verhaltensstörungen, Allergien oder Diabetes mellitus. „Lehrkräfte sind zunehmend überfordert. Sie sind für medizinische Themen weder ausgebildet noch zuständig“, sagt Professor Dr. med. Andreas Neu, Past Präsident der DDG und kommissarischer ärztlicher Direktor an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Tübingen. Modellprojekte, Erfahrungen anderer Länder und Studien zeigen: Schulgesundheitsfachkräfte entlasten das Schulsystem, Eltern und Kinder erheblich. „Einerseits können sie sich um die einfache medizinische Grundversorgung wie aufgeschlagene Knie oder Nasenbluten kümmern und für Gesundheitsaufklärung sorgen. Andererseits leisten sie einen wertvollen und kompetenten Beitrag für Kinder mit täglichem Unterstützungsbedarf, entlasten somit Familien und Lehrpersonal und verhindern damit die Diskriminierung von chronisch kranken Kindern“, führt Neu aus.

Von medizinisch ausgebildetem Personal an Schulen profitieren ganz besonders Kinder, die durch ihre chronische Erkrankung besondere Hilfestellung im Alltag benötigen. Untersuchungen zeigen, dass aktuell fast ein Viertel der Schulkinder eine weitergehende medizinische oder therapeutische Unterstützung benötigt. „Bei einem Diabetes Typ 1 muss beispielsweise die Insulindosierung und die körperliche Bewegung exakt aufeinander abgestimmt werden, um gesundheitliche Komplikationen wie eine lebensgefährliche Unterzuckerung zu vermeiden“, erklärt PD Dr. med. Thomas Kapellen von der AGPD. Trotz der zunehmenden Technologisierung in der Therapie seien Grundschulkinder in der Regel mit den Anforderungen ihrer Erkrankung überlastet. „Sie können ihren Diabetes nicht vollständig allein managen, weil sie komplexe Zusammenhänge nicht allein überblicken können – ebenso wenig das Lehrpersonal.“ Je weniger sich chronische Erkrankungen durch ihre individuellen Anforderungen in die Lebenswirklichkeit der Schulen einbinden lassen, desto größer ist die Gefahr, dass die betroffenen Kinder schulische Ausgrenzung erleben. „Schlimmstenfalls müssen sie entgegen ihren Fähigkeiten auf den Besuch von Regelschulen verzichten, nur weil niemand sich für ihre Gesundheitsfürsorge zuständig fühlt“, gibt Kapellen zu Bedenken.

Um Ihren Kindern den Besuch einer Regelschule zu ermöglichen, springen häufig die Mütter ein, wie die AMBA-Studie (Alltagsbelastungen der Mütter von Kindern mit Typ-1-Diabetes: Auswirkungen auf Berufstätigkeit und Bedarf an Unterstützungsleistungen im Alltag) zeigte. „Die von uns unterstützte AMBA-Studie belegt, dass 39 Prozent der Mütter von Kindern mit Typ-1-Diabetes den Umfang ihrer Arbeitszeit reduzieren. 10 Prozent gaben nach der Diabetesdiagnose ihres Kindes ihre Berufstätigkeit sogar gänzlich auf, um das Kind in Kita und Schule mitzuversorgen. Es darf nicht sein, dass eine Diabetesdiagnose insbesondere bei Müttern mit Karriereknick und Armutsrisiko einhergeht. Schulgesundheitsfachkräfte würden dies ändern“, sagt Dr. med. Jens Kröger, Diabetologe und Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.

Trotz der offensichtlichen Vorteile von Gesundheitsfachkräften an Schulen fehlen noch immer ein klares Bekenntnis und der entschiedene Wille seitens der Politik, medizinisches Fachpersonal an deutschen Schulen einzusetzen und Kinder mit chronischen Erkrankungen besser in die Regelschulen zu integrieren. Deshalb starten die Organisationen DDG und ihre AG Pädiatrische Diabetologie sowie diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe, DGSPJ, ACHSE e. V., BeKD e. V., Diabetes-Kids.de und DGKJ eine Online-Kampagne, um mehr öffentliche Aufmerksamkeit auf dieses Problem zu lenken. Unter #InklusionStattAusgrenzung können Interessierte auf X, LinkedIn und Facebook die Kampagne mitverfolgen und unterstützen. Bei Materialanfragen wenden Sie sich bitte an die jeweiligen Pressestellen.

Die Kern-Forderungen der Kampagne #InklusionStattAusgrenzung:

Inklusion statt Ausgrenzung!

Schulgesundheitsfachkräfte tragen zur Inklusion chronisch kranker Kinder an Schulen bei.

Zeitenwende in der Schule!

Schulgesundheitsfachkräfte entlasten Eltern, Lehrer*innen und Erzieher*innen im Schulalltag.

Chronische Krankheit? Das pack ich!

Schulgesundheitsfachkräfte unterstützen Kinder und Jugendliche beim Selbstmanagement ihrer Erkrankung.

Schule für alle!

Chronisch kranke Kinder haben ein Recht auf Beschulung – unabhängig von ihrer Erkrankung.

Quelle: DDG

Eine Autoimmunerkrankung kommt selten allein – DGE: Auch an das autoimmune polyglanduläre Syndrom (APS) denken

Menschen, die an einer Autoimmunerkrankung ihrer Hormondrüsen wie Typ-1-Diabetes, Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Addison leiden, haben ein erhöhtes Risiko, weitere Autoimmunerkrankungen zu entwickeln. Diese können auch nicht-endokrine Organe betreffen. Dazu gehören etwa die Weißfleckenkrankheit (Vitiligo), kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata) oder Vitamin B12-Mangel. Umgekehrt stellen diese Befunde auch einen Hinweis auf möglicherweise bereits bestehende, aber noch unerkannte Autoimmunerkrankungen des Hormonsystems dar. Da die Hormonerkrankungen gerade in Kombination auch schwer verlaufen können, sei es entscheidend, frühzeitig bei diesen nicht endokrinen Autoimmunerkrankungen an die möglichen Zusammenhänge zu denken.

Eine Autoimmunerkrankung ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise eigene gesunde Zellen angreift. Dadurch wird körpereigenes Gewebe beschädigt oder auch ganz zerstört. Diese Fehlleitung des Immunsystems betrifft alle Organe, nicht nur die Hormondrüsen. „Dabei können parallel – oder auch mit großem zeitlichen Abstand – verschiedene Organe erkranken“, sagt Professor Dr. med. Karsten Müssig, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Franziskus-Hospital Harderberg der Niels-Stensen-Kliniken. „Erkranken mindestens zwei endokrine Organe aufgrund autoimmuner Prozesse wird das als autoimmunes polyglanduläres Syndrom (APS) bezeichnet“, so Müssig, der Herausgeber der Fachzeitschrift Experimental and Clinical Endocrinology & Diabetes, dem englischsprachigen Organ der DGE, ist.

Hashimoto-Thyreoiditis und Typ-1-Diabetes treten öfter gemeinsam auf

Eine Form tritt bereits im Kindesalter auf (APS Typ 1). Ursache ist ein Gendefekt eines Autoimmunregulators. Sie ist sehr selten, schätzungsweise erkranken 1:100 000 Menschen/Jahr daran. Häufiger sind jedoch Erwachsene betroffen (APS, adulte Form). Die Erkrankung wird je nach Kombination der Autoimmunerkrankungen untergliedert in vier Typen. Etwa 1–2:20 000 Menschen/Jahr betrifft es, Frauen im Verhältnis von 3:1 häufiger als Männer. Am meisten tritt die Kombination von Typ-1-Diabetes und einer autoimmunen Erkrankung der Schilddrüse auf, entweder mit der Unterfunktion, Hashimoto-Thyreoiditis, oder seltener, der Überfunktion, Morbus Basedow. „Das bedeutet, wer an einer der beiden Krankheiten leidet, hat ein erhöhtes Risiko, im Lauf seines Lebens auch an der anderen und vielleicht noch weiteren zu erkranken“, so der Endokrinologe und Diabetologe. Dies kann gefährlich werden: Kommt etwa noch ein Morbus Addison hinzu, eine Erkrankung der Nebennierenrinde, die zu Kortisolmangel führt, könne es bei Patienten mit Typ-1-Diabetes zu Unterzuckerungen und, wenn die Erkrankung unerkannt bleibt, zu einer lebensbedrohlichen sogenannten Addison-Krise kommen.

Bei Vitiligo, kreisrundem Haarausfall oder Autoimmungastritis auch an endokrine Hormonerkrankungen denken

Unabhängig von der Einteilung in APS-Typen leiden die Betroffenen oft auch an einer nicht-endokrinen Autoimmunerkrankung. Dazu gehören etwa Zöliakie, Autoimmungastritis, Vitiligo, rheumatoide Arthritis und viele andere. „Diese Krankheiten können Ärztinnen und Ärzten einen Hinweis auf bereits bestehende autoimmune endokrine Erkrankungen geben“, sagt Müssig. Diese beginnen nämlich oft schleichend und die Betroffenen haben mitunter zunächst keine spezifischen Symptome.“ „APS ließen sich frühzeitiger diagnostizieren, wenn Ärztinnen und Ärzte auch bei eigentlich eigenständigen Störungen wie Vitiligo zumindest daran denken, dass auch ein APS vorliegen könnte“, so der Endokrinologe. Dies gilt etwa auch für einen Vitamin-B12-Mangel. Er kann Folge einer Autoimmungastritis sein, bei der die Vitamin-B12-Resorption aus dem Magen gehemmt wird.

„Es ist wichtig, an die – zugegebenermaßen seltene – Möglichkeit eines APS zu denken und im Zweifel entsprechende Screening-Untersuchungen durchzuführen“ betont auch DGE-Pressesprecher Professor Dr. med. Stephan Petersenn aus Hamburg.

Quelle: DGE

Presseschau September 2023

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Intervallfasten: Die dicke Ernüchterung
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Sieben Obstsorten sind richtig gut für Ihren Stoffwechsel
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Herbst-Saisonkalender bringt Abwechslung in die Küche
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Verbessern hybride Closed-Loop-Systeme bereits im Vorschulalter die Glukosekontrolle?
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Hat mein Kind Diabetes? Die wichtigsten Warnsignale
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Film des DDB zur Diabetischen Ketoazidose:

Ketoazidose

Insulinfreiheit bei Typ-1-Diabetes durch Stammzelltransplantation

Am 23. Juni 2023 wurden auf dem ADA-Kongress von Trevor W. Reichman, dem Chirurg. Direktor der Pankreas- und Inselzelltransplantation der Universität Toronto, und seinen Mitarbeitern die Resultate ihrer allogenen Stammzelltransplantation bei insgesamt 6 Typ-1-Diabetespatienten präsentiert. Zwei von ihnen sind bereits länger als 1 Jahr insulinfrei und drei weitere, die später implantiert wurden, sind auf gutem Wege dazu. Ein Patient fiel aus nicht transplantationsbedingten Gründen aus der Studie heraus.

Der HbA1c-Wert der 6 Probanden war basal im Mittel bei 8.1% gelegen, im Jahr zuvor waren im Mittel 3.3 schwere Hypoglykämien aufgetreten. Das mittlere Alter der Patienten lag bei 44 Jahren, die mittlere Diabetesdauer bei 23 Jahren. Drei waren Frauen und drei Männer.

Die allogenen aus Stammzellen gewonnenen Inselzellen wurden einmalig in die Pfortader infundiert. Die Immunsuppression wurde mit Anti-Thymozytenglobulin induziert und mit Tacrolimus/Sirolimus weitergeführt. Nach der Infusion der aus Stammzellen gewonnenen Betazellen (VX-880, Vertex Pharmaceuticals) zeigten alle Patienten eine C-Peptidproduktion, eine Abnahme des HbA1c trotz reduzierten Insulingebrauchs und keine schweren Hypoglykämien ab dem 90. Tag. Die beiden Probanden, die bisher mindestens ein Jahr lang verfolgt werden konnten erfüllten den primären Studienendpunkt: HbA1c <7.0 % ohne schwere Hypoglykämien. Der 1. Proband erreichte im 21. Monat ein HbA1c von 5.3%, der zweite im 12. Monat von 6.0%. Die Insulinproduktion nach einer Testmahlzeit war bei beiden verzögert, das ADA-Ziel der Time-in-Range (TIR) im kontinuierlichen Glukose-Monitoring von >70 % wurde von beiden erreicht.

Alle 6 Patienten wiesen kurz nach Infusion von VX-880 einen transienten Anstieg der Leberenzyme auf, die sich wieder normalisierten. Es wurden keine ernsten therapiebezogenen unerwünschten Nebenwirkungen beobachtet.

Kommentar:
Die Mitautorin, Frau Maria Cristina Nostro, PhD am McEwen Stem Cell Institute in Toronto, welche zu Beginn der Sitzung eine einleitende Übersicht gab, bezeichnete die Resultate als „extremely exciting…..All the work we have put into this, it´s a labor of love. We habe been trying to generate the cells for so long, and now to see this, it is fantastic“ (2). Jetzt läuft eine Studie mit VX-880 an 10 Patienten aus den USA, Norwegen, der Schweiz und den Niederlanden an. Wenn auch die heutigen Fortschritte in der Inseltransplantation die Wahrscheinlichkeit erhöhen, eine Heilung vom Typ-1-Diabetes zu erzielen, wenn auch mit Immunsuppression, so benötigt man doch jeweils 2-3 Spenderorgane pro Transplantation und Spenderpankreata sind knapp. Deshalb wird nach alternativen Quellen für Betazellen zur Transplantation gesucht. Es ist zu hoffen, dass mit der Stammzelltransplantation ein Durchbruch in der Therapie des Typ-1-Diabetes erzielt werden kann.

Helmut Schatz

Quelle: DEG
(Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie)

Typ-2-Diabetes plus chronisch-entzündliche Erkrankungen erhöhen Risiko für Ängste und Depression

Laut einer aktuellen Studie aus Korea haben Menschen mit Typ-2-Diabetes und entzündlichen Erkrankungen ein höheres Risiko für Depressionen und Angstzustände. Das Risiko erhöht sich bei dem Vorhandensein von mehreren entzündlichen Erkrankungen.
Menschen mit Typ-2-Diabetes (T2D) haben ein höheres Risiko, an Depressionen und Angstzuständen zu erkranken. Um das Risiko besser einschätzen zu können, haben koreanischen Wissenschaftler untersucht, ob das Vorhandensein von immunvermittelten entzündlichen Erkrankungen bei Menschen mit T2D ein höheres Risiko für Depressionen und Angstzustände mit sich bringt.

Bevölkerungsbasierte Studie aus Korea: Einfluss immunvermittelter Erkrankungen auf die Psyche

Menschen mit T2D ohne vorherige Depression oder Angstzustände, die sich zwischen 2009 und 2012 einer nationalen Gesundheitsuntersuchung unterzogen (n = 1 612 705), wurden in die landesweiten Gesundheitsuntersuchungsdaten des koreanischen National Health Insurance Service einbezogen. Das Ergebnis der Studie waren Depressionen und Angstzustände, definiert anhand der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10).

Immunvermittelte entzündliche Erkrankungen des Darms, der Gelenke und der Haut

Bei einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 6,4 Jahren war das Vorhandensein von immunvermittelten entzündlichen Erkrankungen des Darms, z. B. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, mit einem höheren Risiko für Depressionen (adjustierte Hazard Ratio, aHR: 1,28; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,08 – 1,53) und Angstzustände (aHR: 1,22; 95 % KI: 1,06 – 1,42) verbunden. Das Vorhandensein von immunvermittelten entzündlichen Erkrankungen der Gelenke, z. B. rheumatoide Arthritis, war ebenfalls mit einem höheren Risiko für Depressionen (aHR: 1,34; 95 % KI: 1,31 – 1,37) und Angstzuständen (aHR: 1,31; 95 % KI: 1,29 – 1,34) assoziert. Auch bei immunvermittelten entzündlichen Hauterkrankungen, z. B. Psoriasis, war das Risiko für Depressionen (aHR: 1,18; 95 % KI: 1,14 – 1,23) und Angstzustände (aHR: 1,13; 95 % KI: 1,09 – 1,16) erhöht. Die Auswirkungen von der immunvermittelten entzündlichen Erkrankungen auf Depressionen und Angstzustände waren bei Menschen mit mindestens zwei solcher Vorerkrankungen größer als bei Menschen mit nur einer derartigen Vorerkrankung:

Risiko für Depression

mind. 2 Vorerkrankungen: aHR: 1,42; 95 % KI: 1,19 – 1,69
1 Vorerkrankung: aHR: 1,30; 95 % KI: 1,27 – 1,32

Risiko für Ängste

mind. 2 Vorerkrankungen: aHR: 1,49; 95 % KI: 1,29 – 1,72
1 Vorerkrankung: aHR: 1,26; 95 % KI: 1,24 – 1,28
Entzündliche Erkrankungen erhöhen Risiko für Depressionen und Ängste
Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes war somit eine immunvermittelte entzündliche Vorerkrankung mit einem höheren Risiko für Depressionen und Angstzustände assoziiert. Bei Menschen mit T2DM und komorbiden Erkrankungen wie etwa rheumatoider Arthritis, CED oder Psoriasis sei deshalb ein regelmäßiges Screening auf Angstzustände und Depressionen sinnvoll, schließen die Autoren.
Quelle: DeutschesGesundheitsPortal