Presseschau April 2024

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Bessere Versorgung für stark übergewichtige Menschen
www.ddg.info

Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften könnte Notfälle mit Todesfolge verhindern
www.ddg.info

Forschungsteam präsentiert Wunder-Wundheilmethode
www.spiegel.de

Warum ist die Kommunikation zwischen Arzt und Patienten oft so schwierig?
www.rnd.de

DDG fordert Verbesserungen in der stationären Diabetesversorgung
www.ddg.info

Film des DDB zur Diabetischen Ketoazidose:

Ketoazidose

Der DDB braucht dich! Mach mit!

www.diabetikerbund-sachsen.de/waskoennensietun/


 

Fachpsychologin berät kostenfrei Eltern von Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes

Diabetes Typ 1 ist in Deutschland mit etwa 37.000 Betroffenen zwischen 0 und 20 Jahren die häufigste Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Die Diagnose kann das Leben der Heranwachsenden und ihrer Familien auf den Kopf stellen: Plötzlich gehören Insulintherapie, Glukosespiegelkontrolle und die Auseinandersetzung mit der Wirkung von Ernährung und Bewegung auf den Stoffwechsel zum neuen Alltag. Viele der jungen Menschen mit Typ-1-Diabetes gewöhnen sich schnell daran. Andere haben zeitweise oder längere Phasen Probleme mit der Akzeptanz der Erkrankung. Das kann zu Konflikten in der Eltern-Kind-Beziehung führen. Diplom-Psychologin Isabel Laß ist Diabetes-Fachpsychologin DDG sowie Paar- und Familientherapeutin. In offenen Online-Sprechstunden steht sie Eltern regelmäßig und kostenfrei für Fragen zum Thema Diabetes und Psychologie zur Verfügung. Sie hat selbst seit ihrer Kindheit Typ-1-Diabetes. Deshalb weiß sie sehr gut, wie es Kindern und Jugendlichen mit der chronischen Erkrankung geht. Wenn Eltern ihr klagen: „Mein Kind hat den Diabetes einfach noch nicht akzeptiert“, muss sie manchmal schmunzeln, weil sie an ihre eigene Jugend denkt. „In diesem Lebensabschnitt geht es um so viel mehr als nur um die vermeintlich einfache Akzeptanz einer Erkrankung, die lebenslang bestehen wird“.

Den Diabetes Typ 1 akzeptieren: Angst ist kein geeigneter Motivator

Jugendliche müssten sich im Alltag bereits auf vielen Ebenen mit Akzeptanz auseinandersetzen – seien es all die Facetten ihrer eigenen Persönlichkeit, ihrer pubertär bedingten körperlichen Veränderungen oder ihrer Rollen in sozialen Umfeldern wie Familie, Freundeskreis und Schule. Die Konfrontation mit Diabetes Typ 1, der Therapie und möglichen Folgeerkrankungen komme als weitere große Herausforderung dazu. „Eigenverantwortung übernehmen und sich täglich motivieren, auch wenn die Glukosewerte trotz hohem Aufwand nicht immer im angestrebten Bereich sind, kann sehr belastend sein“, erklärt Isabel Laß. Sie erinnert sich: „In meiner Jugend hat das diabetologische Behandlungsteam versucht, mich über Angst zur Therapie anzuspornen, zum Beispiel mit Bildern von einem fortgeschrittenen diabetischen Fußsyndrom.“ Angst spende jedoch keine Kraft zur Selbstfürsorge, im Gegenteil. Formulieren auch noch die Eltern ständig Sorgen, Ängste und Bedenken, müssten Jugendliche mit Diabetes Typ 1 manchmal eine regelrechte Gegenhaltung einnehmen, um psychisch stabil bleiben zu können. Das kann beide Seiten immens belasten.

Extern moderierte Gespräche können verhärtete Fronten aufbrechen

Ob mit Personen aus dem Ärzte- und Diabetesberatungsteam oder einer psychologischen Beratungsstelle: Gemeinsame Gespräche mit extern Beratenden können bei Problemen und Konflikten zwischen Eltern und Jugendlichen rund um das Diabetesmanagement vermitteln. „Dabei gibt es kein Schema F“, sagt Isabel Laß. „Zunächst geht es darum, zu klären, inwiefern der oder die Jugendliche für sich selbst kurz- und langfristig vorausplanen kann, gesund und fit zu bleiben.“ Dabei spiele auch der Umgang der Eltern mit ihrer eigenen Gesundheit eine Rolle, etwa ob sie ein positives Vorbild in punkto Eigenverantwortung und Lebensfreude seien. Die Psychologin ist in ihren Gesprächen immer wieder beeindruckt: „Jugendliche sind sehr ehrlich und direkt – erleben sie das Erwachsenwerden und das gesundheitsbezogene Verhalten ihrer Eltern als negativ, stellen sie infrage, warum sie selbst anders handeln sollen.“ Dabei seien die allermeisten von ihnen verhandlungsbereit und an ihrem sowie am Wohl ihrer Eltern interessiert, bekräftigt Isabel Laß: „Im Laufe ihrer Entwicklung zeigen Jugendliche mit Diabetes Typ 1 häufig eine enorme Verantwortungsbereitschaft. Sie reifen zu jungen Erwachsenen mit großer emotionaler Tiefe und sozialem Blick für andere heran. Davon könnten sich viele Gleichaltrige ohne chronische Erkrankung eine Scheibe abschneiden.“

Online-Sprechstunde Diabetes & Psychologie

Anmeldung auf:
www.diabetes-kids.de/virtuell

Dienstag, 16. April 2024, 19:00 – 21:00 Uhr: Schwerpunkt: Fehlender Lebensmut durch Diabetes?

Dienstag, 07 Mai 2024 19:00 – 21:00 Uhr, Schwerpunkt: Diabetes beim Kind – Einfluss auf die Elternbeziehung?

Dienstag, 21 Mai 2024 19:00 – 21:00 Uhr, Schwerpunkt: Diabetes bei Jugendlichen

Isabel Laß, Fachpsychologin der DDG, Vortrag über Jugendliche mit Diabetes

www.diabetesde.org/isabel-lass-jugendliche-diabetes

Quelle: diabetesDE


 

Pflanzenbasiertes Fleisch wirklich gesund?

In den letzten Jahren ist eine große Anzahl von pflanzlichen Fleischersatzprodukten auf den Markt gekommen. Allerdings sind viele pflanzliche Fleischersatzprodukte so stark verarbeitet und enthalten so viele Zusatzstoffe, dass sie als hochverarbeitete Lebensmittel (UPF) eingestuft werden müssen. Eine aktuelle Studie hat sich mit der Frage beschäftigt, ob die Vorteile pflanzlicher Fleischersatzprodukte durch die Zugabe zahlreicher Zusatzstoffe beeinträchtigt werden.

Fleischersatz: Gesund oder zu hoch verarbeitet?

In der Tiermodell-Studie wurden Mäuse mit verarbeitetem Fleischersatz auf pflanzlicher Basis, hochverarbeitetem Fleischersatz auf pflanzlicher Basis (jeweils auf Soja- und Erbsenbasis), wenig verarbeitetem rotem Fleisch und hochverarbeitetem rotem Fleisch gefüttert, um die gesundheitlichen Auswirkungen zu vergleichen. Die Wissenschaftler ermittelten Blutwerte, untersuchten Leber und Darm der Tiere und untersuchten den Mäusekot mit Blick auf 16s-rDNA und kurzkettige Fettsäuren zur Einschätzung der Diversität des Darmmikrobioms.
Verarbeitung von pflanzenbasiertem Fleisch mindert Gesundheitsvorteile
Es hat sich gezeigt, dass pflanzlicher Fleischersatz und rotes Fleisch unterschiedliche Auswirkungen auf die Darmmikrobiota haben, die sich wiederum auf das Körpergewicht und das Auftreten von Leber- und Darmentzündungen auswirken. Zudem sehen die Autoren pflanzlichen Fleischersatz im Vergleich zu rotem Fleisch als gesünder an. Eine hohe Verarbeitungsstufe verringert die Vorteile von pflanzenbasiertem Fleischersatz jedoch.

Besser: Weniger Verarbeitung, weniger Zusatzstoffe

Die Verarbeitung von pflanzenbasiertem Fleischersatz sollte verbessert und die Menge der verwendeten Zusatzstoffe weiter reduziert werden, so das Fazit.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal


 

G-BA vollzieht den gesetzlichen Verordnungsausschluss für das Abmagerungsmittel Wegovy® nach

Arzneimittel, die zum Abnehmen eingesetzt werden, hat der Gesetzgeber bereits im Jahr 2004 als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung ausgeschlossen. Solche Arzneimittel gelten als sogenannte Lifestyle-Arzneimittel (§ 34 Abs. 1 Satz 7 SGB V). Dieser gesetzliche Verordnungsausschluss greift auch für das Fertigarzneimittel Wegovy® mit dem Wirkstoff Semaglutid, das zur Gewichtsreduktion zugelassen ist. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat den Ausschluss als Kassenleistung heute durch einen Beschluss formal nachvollzogen und Wegovy®, auch bekannt als „Abnehmspritze“, in der Arzneimittel-Richtlinie (Anlage II – Lifestyle-Arzneimittel) entsprechend gelistet. Die gesetzliche Regelung zum Verordnungsausschluss galt aber bereits zuvor. Arzneimittel mit dem Wirkstoff Semaglutid, die nicht zur Gewichtsregulierung zugelassen sind und bei anderen Indikationen wie dem Diabetes mellitus Typ 2 angewendet werden, fallen nicht unter den gesetzlichen Verordnungsausschluss.

Im Stellungnahmeverfahren zum Beschlussentwurf hatte sich der G-BA intensiv mit Forderungen auseinandergesetzt, für Wegovy® Sonderregelungen zumindest bei starkem Übergewicht (ab einem BMI über 30) aufgrund des erhöhten Risikos für das Auftreten von Begleit- und Folgeerkrankungen in diesen Fällen zu treffen. Einen solchen Entscheidungsspielraum sah der G-BA aufgrund des generellen gesetzlichen Verordnungsausschlusses jedoch nicht.

Ein Wirkstoff – drei Fertigarzneimittel

Das pharmazeutische Unternehmen bringt den Wirkstoff Semaglutid für verschiedene Anwendungsgebiete und unter jeweils anderen Produktnahmen auf den Markt: Wegovy®, Rybelsus® und Ozempic®.

Wegovy® ist – ergänzend zu einer kalorienreduzierten Ernährung und verstärkter körperlicher Aktivität – für adipöse oder stark übergewichtige Patientinnen und Patienten zur Gewichtsregulierung zugelassen. Aufgrund des Anwendungsgebietes „Gewichtsregulierung“ gilt der gesetzliche Verordnungsausschluss. Deshalb kann Wegovy® auch nicht im jüngst vom G-BA beschlossenen DMP Adipositas berücksichtigt werden – der G-BA hat hier keinen Ermessensspielraum.

Rybelsus®/Ozempic® sind zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 zugelassen: Eine Verordnung ist in diesem zugelassenen Anwendungsgebiet seit Markteintritt in Deutschland möglich – die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten.

Inkrafttreten

Der Beschluss tritt nach Prüfung des Bundesministeriums für Gesundheit und Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft.

Quelle: G-BA


 

Presseschau März 2024

Die Originalartikel erreichen Sie über Klick auf die Internetseiten, diese werden in einem neuen Tab geöffnet.

Diabetes-Kids Virtuell: Online-Sprechstunde Diabetes & Psychologie
www.diabetesde.org

Kohlenhydrateinheiten: Praktische Downloads
www.diabinfo.de

Wie erkenne ich gute Gesundheitsinformationen?
www.diabinfo.de

Diabetes und nierenkrank: Wie gut hilft Bewegung?
www.welt.de

Fünf Gründe, warum griechischer Joghurt so gesund ist
www.focus.de

Film des DDB zur Diabetischen Ketoazidose:

Ketoazidose

Der DDB braucht dich! Mach mit!

www.diabetikerbund-sachsen.de/waskoennensietun/


 

Menschen mit Diabetes und Sport – Umfrage für Masterarbeit

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich schreibe aktuell meine Masterarbeit zum Thema “Adhärenz von Menschen mit Diabetes mellitus bezüglich der Empfehlungen zur körperlichen Aktivität”. Hierzu befrage ich deutschlandweit Betroffene über ihr Aktivitätsverhalten und mögliche Barrieren und Förderungswünsche mithilfe eines Onlinefragebogens.

Ich freue mich, wenn Sie mich hierbei unterstützen, die Ausfüllung des Fragebogens dauert ca. 15 min.

Celine Lichtmess (IST Hochschule)

Über diesen Link kommen Sie zum Fragebogen: https://www.soscisurvey.de/sportunddiabetes/

Der Link zum Fragebogen ist bis zum 14.04.2024 gültig.


 

Mit Knoblauch das metabolische Syndrom bekämpfen

Stoffwechselerkrankungen sind die Hauptursache für kardiovaskuläre Erkrankungen, welche zu erhöhter Morbidität und Mortalität führen. Das metabolische Syndrom (MetS) stellt einen Komplex von Stoffwechselerkrankungen dar, bei dem Adipositas, Bluthochdruck, Dyslipidämie und Hyperglykämie zusammenkommen. Durch den modernen Lebensstil und die damit zunehmende Prävalenz des MetS ist es erforderlich, ergänzende Therapieoptionen für Patienten mit Stoffwechselerkrankungen bereitzustellen sowie einfach anwendbare, präventive Maßnahmen zu erforschen.

Knoblauch wird bereits seit mehr als fünftausend Jahren als Nahrungsmittel und in der Medizin verwendet. Wirksamkeitsstudien haben jedoch in der Vergangenheit zu widersprüchlichen Ergebnissen geführt. Eine aktuelle Studie aus Indien hat nun die Wirksamkeit von Knoblauch auf die Komponenten des metabolischen Syndroms (MetS) bei Patienten mit Stoffwechselerkrankungen evaluiert.

Die Ergebnisse der Metaanalyse bestätigen, dass Knoblauch den Stoffwechsel von Menschen mit metabolischem Syndrom positiv beeinflussen kann. Blutfettwerte sowie der Blutzuckerspiegel können gesenkt werden, zudem wirkte Knoblauch demnach blutdrucksenkend und entzündungshemmend. Konkrete Dosierungsempfehlungen sollten Gegenstand größerer, prospektiver Studien sein.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal


 

Darmfehlbesiedlung fördert Krebserkrankungen

Ein aktueller Review-Artikel aus Indien hat den Zusammenhang zwischen Adipositas, einer Darmdysbiose und Krebserkrankungen näher beleuchtet.
Krebserkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Zudem wird geschätzt, dass die Krebssterblichkeitsrate in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird. Die Krankheitsentstehung und das Fortschreiten von Krebs wird auf mehrere Ursachen zurückgeführt. In der Literatur wurden bereits Zusammenhänge zwischen dem Darmmikrobiom und der Malignität von Tumorzellen diskutiert. Eine aktuelle Übersichtsarbeit aus Indien beschrieb nun Aspekte des Darmmikrobioms und die Rolle von Adipositas für die multifaktorielle Entstehung von Krebserkrankungen.

Zusammenhang zwischen Darmmikrobiom, Adipositas und Krebs?

Adipositas trägt zur Entstehung zahlreicher Krebsarten bei, speziell in Zusammenhang mit verstärkter Aufnahme von stark fetthaltigen Nahrungsmitteln, schreiben die Autoren. Zu den Hauptfaktoren, die an einer Krebsentstehung nach aktuellem Verständnis beteiligt sind, gehören darüber hinaus folgende:
  • Hormonspiegel
  • Alkoholkonsum
  • Ernährung
Diese Faktoren, schließen die Autoren aus der Literaturübersicht, spielen bei unterschiedlichsten Krebsarten eine wichtige Rolle. Solche Aspekte könnten das Darmmikrobiom hin zur Entwicklung von krankheitsfördernden Dysbiosen beeinflussen. Im menschlichen Darm kommen eine Reihe kommensaler Mikrobenarten vor. Diese spielen eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung der Gesundheit. Dysbiosen spielen speziell bei Krankheitszuständen wie chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und Reizdarmsyndrom eine Rolle, sind aber auch bei Adipositas und Diabetes beschrieben worden.
Die mit Adipositas in Zusammenhang stehende Veränderungen des Mikrobioms kann, so die Autoren, Krebs begünstigen und dessen Fortschreiten fördern. Eine Dysbiose der Darmmikrobiota kann das Metabolitenprofil verändern und somit weitreichend Einfluss auf den Stoffwechsel nehmen. Gleichzeitig kann sich dadurch die Konzentration von Toxinen, beispielsweise Bacteroides fragilis-Toxin, Colibactin sowie Cytolethal distending Toxine (CDT), erhöhen. Diese Toxine wiederum werden als krebsfördernd beschrieben.

Verändertes Metabolitenprofil und Konzentration von Toxinen

Die Autoren schließen, dass eine Dysbiose des Darmmikrobioms in Zusammenhang mit Adipositas verschiedenste maligne Erkrankungen fördern kann. Zur Verhinderung von Krebserkrankungen, so der Schluss, sollte verstärkt einer Zunahme von Übergewicht und Adipositas entgegengewirkt und eine Darmmikrobiom-förderliche Ernährung unterstützt werden.
Quelle: DeutschesGesundheitsPortal

Wie resistente Stärke beim Abnehmen hilft

Eine auf resistenter Stärke basierende Ernährungsweise fördert eine günstige Zusammensetzung des Darmmikrobioms bei Fettleibigen. Dies führt zu einer Gewichtsreduzierung sowie positiven gesundheitlichen Effekten, darunter eine verbesserte Insulinsensitivität. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Professor Weiping Jia von der Shanghai Jiao Tong Universität, Professor Aimin Xu von der Universität Hong Kong und Professor Gianni Panagiotou von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Studie ist im Fachjournal „Nature Metabolism“ erschienen.

Stoffwechselkrankheiten wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen weltweit ein zunehmendes Gesundheitsproblem dar. Eine Gewichtsreduktion kann solchen negativen Folgen entgegenwirken. Studien deuten darauf hin, dass Lebensmittel, die die Darmflora selektiv beeinflussen, dem menschlichen Stoffwechsel und der Gesundheit zugutekommen können. Vielversprechend ist in diesem Zusammenhang insbesondere resistente Stärke – ein Ballaststoff, der besonders in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten vorkommt.

„Wir haben eine klinische Studie mit Übergewichtigen durchgeführt. Alle Probandinnen und Probanden erhielten drei Mahlzeiten am Tag, basierend auf identischen Diäten, die während des gesamten Studienzeitraums mit resistenter Stärke in Form eines in Wasser aufgelösten Pulvers ergänzt wurde“, sagt Gianni Panagiotou, Professor für Microbiome Dynamics am Exzellenzcluster „Balance of the Microverse“ der Universität Jena und Gruppenleiter am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie.

Signifikante Gewichtsabnahme
„Mit analytischen Methoden konnten wir zeigen, dass sich die Zusammensetzung und die Stoffwechselprozesse des Darmmikrobioms der Studienteilnehmenden positiv verändert haben“, so Panagiotou weiter. Dabei beobachteten die Forschenden eine signifikante Gewichtsabnahme sowie eine verbesserte Empfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin durch die mit resistenter Stärke ergänzte Ernährung.

Um den Zusammenhang zwischen der Aufnahme von resistenter Stärke und den damit einhergehenden positiven Effekten zu zeigen, übertrugen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Stuhl ihrer Studienteilnehmenden nach der Diät mit resistenter Stärke auf fettleibige Mäuse. „Bei diesem Versuch verloren die Mäuse ebenfalls an Gewicht, was den kausalen Zusammenhang belegt“, sagt Panagiotou.

Die Forschenden identifizierten insbesondere eine Bakterienart, die maßgeblich für die vorteilhaften Auswirkungen von resistenter Stärke in der Ernährung ist: Bifidobacterium adolescentis. „In einem weiteren Versuch mit Mäusen reichte allein die gezielte Gabe von B. adolescentis aus, um die Aufnahme von Fett aus der Nahrung im Darm zu verhindern und die Mäuse vor ernährungsbedingter Fettleibigkeit zu schützen“, so Panagiotou. Das deute laut dem Wissenschaftler darauf hin, dass vor allem das Vorkommen dieser bestimmten Bakterienart im Darmmikrobiom des Menschen einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung von Fettleibigkeit leistet. Dennoch müsse dies weiter erforscht werden – eine vorbeugende Einnahme ist für Menschen nicht zu empfehlen.

„Unsere Studie liefert einen brauchbaren Ansatz zur Behandlung von Fettleibigkeit und damit verbundener Stoffwechselstörungen durch resistente Stärke“, fasst Panagiotou zusammen. Um die Wirksamkeit einer mit resistenter Stärke ergänzten Diät zur Gewichtsabnahme bei fettleibigen Menschen durch die Veränderung des Darmmikrobioms zu bestätigen, sind weitere Studien mit mehr Teilnehmenden erforderlich. Entscheidend ist dabei, die langfristigen Auswirkungen der Ernährungsumstellung auf den Gewichtsverlust zu beobachten, um den Erfolg zu bestätigen.

 

Quelle:  DeutschesGesundheitsPortal


 

Presseschau Februar 2024

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Wie viele Kohlenhydrate sind in meinem Essen?
www.diabinfo.com

6 Übungen für eine Portion Bewegung zwischendurch
www.diabinfo.de

Diabetes: Ernährung und Bewegung sind Versorgungsaspekte
www.doccheck.com

Die Brille, die Blinden vorlesen kann
www.welt.de

Diabetes-Hautscan: Schnelle Beurteilung der Blutgefäße mit KI
www.diabinfo.de

Film des DDB zur Diabetischen Ketoazidose:

Ketoazidose